Man kennt das: man spricht mit jemandem über ein bestimmtes Thema, öffnet kurz darauf eine App oder WebSite und bekommt eine genau zu diesem Thema passende Werbung eingeblendet. Der erste Gedanke: „Die hören doch mit“. Und das könnte durchaus sein.
Apple mit iOS und Google mit Android haben in den letzten Jahren Anstrengungen unternommen, um App-Entwickler daran zu hindern, auf Mikrofon und Kamera zuzugreifen – oder zumindest anzuzeigen, falls das der Fall ist. Moderne Smartphones haben aber eine Vielzahl von Sensoren, die durchaus auch anderweitig genutzt werden könnten.
So wurde schon (teilweise erfolgreich) versucht, Bewegungssensoren dazu zu verwenden, um Sprache an den Erschütterungen des Mobiltelefons zu erkennen. Das Problem: diese Sensoren können Apps ohne Rückfrage beim Benutzer auslesen und analysieren. Immer stärkere Prozessoren in den Mobiltelefonen erlauben es auch zunehmend, Spracherkennung direkt am Mobiltelefon laufen zu lassen – es müssen also keine umfangreichen Audio-Dateien übermittelt werden, der Output der Texterkennung ist vollkommen ausreichend.
Rebecca Cieselski vom Bayrischen Rundfunk hat das Thema ausführlich aufgearbeitet und auch Experimente dazu durchgeführt. Dazu gibt es ein Video und auch einen ausführlichen Text (auf Englisch).
Und dann gibt es ja noch jede Menge anderer Analyse-Möglichkeiten um ein noch kompletteres Profil zu erstellen. Die Fahrweise oder den Fahrzeugtyp anhand der Beschleunigungen, das tägliche Bewegungspensum und bevorzugte Sportarten ... der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt.
Vielleicht ist das Nokia 6150 ja doch ein Modell für die Zukunft?
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